Wachsen im eigenen Sein…

Gute 2 Wochen sind wir unterwegs. Nach dem sanften Start bei lieben Freunden sind wir nun auf uns selbst gestellt.

Wie funktioniert das Leben auf engstem Raum?

Wie viel Kilometer am Tag sind für alle 4 machbar?

Ab wann beginnen wir mit der Stellplatzsuche?

Wie reagiert unser Reimo auf alle unterschiedlichen Wetterphänomene? Und wir erst?

An diesen Fragestellungen hangeln wir uns von Tag zu Tag voran. Die Momente der Reiselust und des Freuens lassen zumindest bei mir noch etwas auf sich warten bzw. sind Blitzlichter. Altes will noch seinen Raum und für neue Eindrücke, die ziemlich herausfordernd sind, bleibt in mir wenig Kapazität. Ich frage mich, ob alle Verfasser von Reiseberichten meist in den sonnigen Momenten  etwas von sich Preis geben. Ich friere in den Alpen, Reimo kann die Feuchtigkeit auch mit Gebläse auf hoher Stufe kaum beseitigen, somit ist die Sicht oft eingeschränkt. Wir haben auch noch jede Menge zu viel Gepäck an Bord, welches oft abends beim Bett herrichten Kräfte und Nerven zehrt. Das Leben auf so kleinem Raum und Regenwetter sind wir einfach nicht gewöhnt. Doch Tilo in seiner zumindest äußeren Ruhe packt an und ich überwinde meine hilflosen Momente allmählich. Liegt es auch daran, dass ich im Sommer die Chefin an Bord war und nun manche Absprache notwendig ist, aber schlichtweg der Erschöpfung zum Opfer fällt?

In Österreich gibt es ein Stellplatz gegen Hand Angebot. Herzlichen Dank lieber Andy und Familie. Das Wärmen am Feuer plus Gespräche tat sehr gut. Dann besuchen wir noch Mira mit ihren Söhnen in ihrem Linienbus. Hier sind wir schnell angekommen und tiefe Gespräche lassen nicht lange auf sich warten. Die Kälte der Nacht lässt uns dann jedoch umdisponieren. Im Süden winkt Besserung. Wir beschließen mehr Fahrt aufzunehmen und nicht wie angedacht, den Mitananda Hof anzusteuern, um mitzuhelfen und uns auszutauschen. Neben der Kälte spüren wir, dass wir uns zunächst als FamilienTeam  neu finden sollten. So reisen wir nach Slowenien und mit der Grenznähe scheint die Sonne. Die Stimmung bessert sich bei uns im Moment.

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In Slowenien suchen wir einen ruhigen Stellplatz und finden ihn auf einem kleinen Bauernhof. Freundliche Gastgeber, ein warmes Bad, ein lieber Hofhund und erste Fußballfreunde für Jorma aus dem Dorf tun einfach gut. Wir nutzen die 3 Tage, um unseren Reimo innen weiter zu verschönern und vorallem vorteilhafter zu räumen. Lediglich Karlotta ist von unserer Wahl nicht so begeistert und wir finden sie meist oben auf dem Dach.

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Bei 16 Grad im Sonnenschein lässt es sich leben – wir essen endlich draußen und haben unseren 1. Sonnenbrand des Jahres.

Frisch gestärkt haben wir tatsächlich Entdeckergeist und wir nehmen Kurs auf die Postojna Jama, die ich mit Anfang 20 bereits einmal besucht habe. Dieses Naturschauspiel unter der Erde ist so atemberaubend, dass die 2 Stunden Führung fast wie ein ICE an Eindrücken auf uns treffen.

Mit diesem Draufblick verabschiede ich mich heute von Dir und freue mich, bald mehr  von meinen kommenden Erfahrungen zu berichten…

 

 

 

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